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DVD nicht lesbar – was tun?

Aktualisiert am von vinett-video Mediaservice

Sie können Ihre Lieblings-CD plötzlich nicht mehr störungsfrei genießen oder Ihr DVD-Player spielt die eine oder andere DVD nicht mehr ab? Das ist kein Grund, die liebgewonnenen Stücke gleich zu entsorgen. Wenn eine DVD oder CD nicht mehr lesbar ist, kann das verschiedene Ursachen haben. Oftmals lassen sich diese Datenträger oder zumindest die darauf gespeicherten Daten noch retten. Welche verschiedenen Methoden es dafür gibt, erklären wir in diesem Blogartikel.

Welche Fehlerquellen gibt es und wie kann man sie beheben?

DVDs und CDs sind optische Speichermedien; d.h. im Gegensatz zur guten alten Schallplatte werden sie nicht mechanisch von einer Nadel, sondern optisch durch einen Laser abgetastet.
Optische Speichermedien bestehen aus verschiedenen Materialschichten:

  • eine metallische Legierung (hauptsächlich aus Aluminium), die die Daten enthält
  • eine transparente Kunststofflage aus Polycarbonat an der Unterseite
  • eine UV-unempfindliche Lackschicht auf der Oberseite

Aufbau einer DVD

Die Haltbarkeitszeiten von CDs und DVDs werden von Herstellern unterschiedlich angegeben. Prinzipiell kann man von einer Lebensdauer von 10 bis 30 Jahren ausgehen.

Neben möglichen „Altersbeschwerden“ stellt vor allem der tägliche Umgang mit optischen Datenträgern eine Quelle für Fehler und Beschädigungen dar. Einige davon, wie etwa Kratzer, sind auf den ersten Blick schnell zu erkennen.

Probleme durch das Lesegerät

Besonders bei selbst gebrannten DVDs und CDs kommt es vor, dass diese nicht gelesen werden können. Dies muss nicht immer zwangsweise am Medium selbst liegen. Prüfen Sie also zuerst, ob der Datenträger von einem anderen Laufwerk gelesen werden kann. Nicht jedes Laufwerk kann mit jeder Art von DVD oder CD umgehen. Beim Brennen können Sie bereits im Vorfeld einige Vorkehrungen treffen: CDs sollten nicht schneller als mit 8-facher bis 12-facher Brenngeschwindigkeit gebrannt werden; DVDs maximal 4-fach. Diese Einstellungen können bei jedem herkömmlichen Brennprogramm vorgenommen werden. Auch die gewählte Bitrate kann einen Einfluss auf die generelle Lesbarkeit eines Datenträgers haben. Viele Brennprogramme berechnen die Bitrate automatisch, sie kann aber auch manuell eingestellt werden. Dabei gilt: je höher die Bitrate, desto höher auch die Qualität des gebrannten Films, aber auch der benötigte Speicher.

Hat Ihr Laufwerk oder Player auch bei gekauften DVDs und CDs Leseprobleme, empfiehlt sich der Griff zur Reinigungs-DVD bzw. -CD (z. B. Hama CD-Laser-Reinigungsdisk). Diese wird wie ein normaler Datenträger eingelegt und abgespielt. Durch feinste Bürsten auf der Oberfläche wird der Laser gereinigt. Während die Garantiezeit des Gerätes noch läuft, ist dies die sicherste Möglichkeit eines Reinigungsversuches, die auch von Herstellern empfohlen wird. Eine andere Möglichkeit ist die manuelle Reinigung des Players. Dazu wird das Gerät vom Stromnetz getrennt und aufgeschraubt. Tauchen Sie dann ein Wattestäbchen in destilliertes Wasser, lassen Sie es gut abtropfen und reinigen Sie damit den Laser. Beachten Sie jedoch, dass dabei die Hersteller-Garantie auf das Gerät erlischt.

Schäden auf der Unterseite

Die häufigsten Ursachen, warum eine DVD nicht mehr lesbar ist, sind auf der Unterseite zu finden. Flecken oder Kratzer stören die Laserabtastung, wodurch die DVD gar nicht mehr oder nur noch teilweise gelesen werden kann. Der erste und einfachste Tipp, um solche Schäden zu vermeiden, ist natürlich, mit den Datenträgern sorgfältig umzugehen. CDs und DVDs sollten vorsichtig aus den Hüllen herausgenommen und in das jeweilige Abspielgerät eingelegt werden. Häufig treten Probleme dabei auf, CDs und DVDs richtig vom Aufnahmestern abzunehmen, wenn der Datenträger festhängt. Dabei kann es leicht passieren, dass die Ränder der DVD nach oben gebogen werden. Eine sorgsame Handhabe ist hier Pflicht. Gleiches gilt natürlich auch beim Zurücklegen der DVD. Außerdem sollten CDs und DVDs nach dem Gebrauch wieder in der Hülle verstaut werden, damit sie beim Herumliegen nicht einstauben oder ggf. herunterfallen und so Schäden nehmen.

Sind doch Kratzer oder Flecken aufgetreten, sind viele CD- und DVD-Player sowie die meisten Laufwerke in der Lage, diese durch eine automatische Fehlerkorrektur ganz oder teilweise zu kompensieren. Das setzt jedoch voraus, dass die Beschädigungen nicht sehr gravierend sind.

Verschmutzte DVDs und CDs lassen sich mit einfachen Hilfsmitteln beseitigen. In den meisten Fällen handelt es sich um Staub oder Fingerabdrücke, die sich mit einem Mikrofaser-Tuch und einem speziellen DVD-Reiniger entfernen lassen. ACHTUNG: Reinigen Sie den Datenträger nicht in kreisenden Bewegungen! So könnten Kratzer auf der Kreisbahn entstehen oder bestehende Kratzer vertieft werden. Reinigen Sie DVDs und CDs mit gleichmäßigen, geraden Bewegungen von innen nach außen und entfernen Sie feuchte Rückstände so schnell wie möglich.

Eine weitere Möglichkeit, Verschmutzungen zu entfernen, ist die Benutzung eines Ultraschall-Reinigungsgerätes (z. B. Grundig UC 5020 Ultraschallreiniger). Dabei wird der Datenträger in ein Wasserbecken getaucht und das Gerät versetzt das Wasser in Schwingung, wodurch auch sehr kleine Schmutzpartikel schonend gelöst werden. Achten Sie beim Kauf eines solchen Gerätes darauf, dass eine Anwendung für Audio- und Datenträger ausdrücklich ausgewiesen ist!

Kratzer, die sich über die Oberfläche der CD oder DVD ziehen, lenken durch ihre scharfen Kanten die Abtastung durch den Laserstrahl ab. Sind die Kratzer nicht sehr tief, können Sie durch Abschleifvorgänge soweit abgetragen und geglättet werden, dass eine Abtastung wieder funktioniert. Da die Daten einer CD oder DVD nicht direkt in der Unterseite aus Polycarbonat, sondern in der mittleren Schicht gespeichert sind, werden diese nicht beschädigt. Leichte Kratzer können mit speziellen Polituren, die von vielen verschiedenen Herstellern angeboten werden, behoben werden. Achten Sie auch hier darauf, dass die Politur ausdrücklich für die Anwendung auf DVDs und CDs empfohlen wird! Polituren für Handydisplays u. ä. sind nicht geeignet. Je nach Tiefe des Kratzers gibt es Polituren in verschiedenen Stärken. Das Poliermittel wird auf den Datenträger aufgetragen und entweder sofort oder nach einer bestimmten Einwirkzeit mit einem speziellen Poliervlies wieder entfernt. Folgen Sie dabei genau den Anweisungen des Herstellers. Durch die Politur wird die Schutzschicht des Datenträgers minimal entfernt und gleichzeitig mit einer neuen Schutzschicht aufgefüllt. Bei sehr starken Kratzern oder einer Vielzahl von DVDs und CDs, die behandelt werden müssen, kann auch eine spezielle Poliermaschine eingesetzt werden. Achten Sie dabei auf die genauen Herstellerangaben, für welche Medien das jeweilige Gerät geeignet ist.

Schäden auf der Oberseite

Nicht nur Kratzer und Flecken auf der Unterseite der DVD können Ursache für Störungen sein. Auch auf der Oberseite können Beschädigungen auftreten. So ist es beispielsweise möglich, dass sich ein Aufkleber auf der Oberseite der DVD oder CD durch große Hitzeeinwirkung (wenn der Datenträger bspw. im Sommer lange im Auto liegt) ausdehnt und die DVD verzieht. Außerdem können Aufkleber eine sogenannte Unwucht bei sehr hohen Laufwerk-Drehzahlen erzeugen, was deutlich durch Klopfgeräusche im Laufwerk zu hören ist. Hier können Sie versuchen, den Aufkleber sowie Klebereste vorsichtig zu entfernen.

Risse, Brüche oder Kratzer in der oberen Lackschicht der DVD oder CD sind oftmals irreparabel, da sich direkt darunter der Datenbereich befindet.

Datenrettung

Sind alle Reparaturversuche ohne Erfolg geblieben, kann der Datenträger noch partiell gelesen werden. Auf diese Weise lassen sich darauf gespeicherte Daten retten. Dazu gibt es verschiedene Ausleseprogramme, wie beispielsweise IsoBuster, die nicht versuchen, das Medium abzuspielen. Diese Programme lesen alle unbeschädigten und noch reparierbaren Daten aus und erstellen davon ein Abbild. Dabei wird der gleiche Speicherplatz wie der des Ausgangsmediums benötigt. Die erzeugten Abbilder können anschließend auf eine neue CD oder DVD gebrannt werden. Beschädigte Segmente können aber auch so leider nicht wiederhergestellt werden. Beim Abspielen der geretteten Daten erfolgt dann einfach ein Sprung zur nächsten intakten Stelle. So können immerhin einige Daten gerettet werden und die kaputte DVD oder CD ist kein Totalverlust.

Zahnpasta, Gefrierfach und Co. – Was ist Mythos und was hilft wirklich?

Durch das World Wide Web geistern immer wieder verschiedene Mythen, wie man beschädigte DVDs und CDs reparieren kann. Doch was hilft wirklich?

Zahnpasta

Ähnlich wie spezielle Reinigungspolituren enthält auch Zahnpaste feinste Scheuerpartikel. Bei vorsichtiger Handhabe können Kratzer so mit mühevoller Handarbeit entfernt werden. Dies ist jedoch keine zuverlässige Lösung. Das defekte Medium kann noch mehr beschädigt werden und es besteht die Gefahr, dass Rückstände das Laufwerk verunreinigen. Wir empfehlen: Greifen Sie lieber auf ausgewiesene Polituren zurück. Wer es dennoch mit der günstigeren Zahnpaste probieren möchte, findet hier eine Anleitung:

Gefrorenes Spülmittel

Die Sendung Galileo hat es getestet. Man vereibt handelsübliches Spülmittel auf der zerkratzten CD und steckt sie danach für 15 Minuten in den Gefrierschrank. Im Anschluss lässt man die CD an der Luft trocknen, ohne sie trocken zu wischen. Wie bei den anderen Tipps, gibt es auch hier keine 100% Erfolgsgarantie, ein Versuch ist es aber wert.

Kratzer auf der Oberseite übermalen

Ist die Oberseite einer DVD oder CD zerkratzt, reflektiert die Schicht den Laserstrahl nicht mehr, wodurch der Datenträger nicht mehr gelesen werden kann. Dies kann ggf. durch das Übermalen des Kratzers auf der Oberseite mit einem dunklen Filzstift behoben werden. Nutzen Sie dafür nur weiche Filzstifte, deren Tinte keine Lösungsmittel enthält. Dieser Trick ist jedoch nicht sehr zuverlässig, aber zumindest kann damit nichts verschlimmert werden.

DVDs und CDs einfrieren

Da DVDs und CDs aus mehreren verschiedenen Schichten bestehen, können diese durch fehlerhafte Verarbeitung oder zu hohe Hitzebelastung im Inneren verspannt sein. Einfrieren soll helfen, aber auch hier gilt: Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht.

Legen Sie den Datenträger dazu in einen Gefrierbeutel, streichen Sie so viel Luft wie möglich heraus und verschließen Sie den Beutel sorgfältig. Anschließend wird das Paket für etwa zwei Stunden in das Gefrierfach gelegt, wodurch sich die einzelnen Schichten wieder ausrichten können. Nach dem Gefriervorgang muss die DVD sorgfältig mit einem Mikrofaser-Tuch abgewischt werden, damit alle Eisrückstände entfernt werden. Legen Sie die DVD oder CD dann in den gerade erst eingeschalteten und somit noch nicht warmgelaufenen PC ein. Ist der Einfrier-Versuch geglückt, kann das Medium jetzt wieder gelesen werden und Sie können mit der entsprechenden Software ein Abbild erstellen.

Fazit

Wenn DVDs und CDs nicht mehr lesbar sind, kann dies viele Ursachen haben. Die meisten davon lassen sich einfach selbst beheben. Greifen Sie dabei auf spezielle Reparatur-Produkte zurück oder geben Sie die Datenträger in die Hände eines Fachmannes. Auf „altbewährte“ Hausmittelchen sollte man sich nicht verlassen.

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