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Wie überspiele ich meine Mini DV auf PC?

Aktualisiert am von vinett-video Mediaservice

Um die Jahrtausendwende war die MiniDV dank ihrer neuen Benutzerfreundlichkeit und der verbesserten Bildqualität der Liebling von Amateurfilmern. Obwohl sie durch andere digitale Aufzeichnungsformate abgelöst wurde, finden Hobbyfilmer beim Aufräumen Zuhause auch heute noch alte Kassetten, auf denen sich womöglich wertvolle Erinnerungen verbergen.

Um die Videos nachzubearbeiten oder über moderne Abspielgerärte via USB oder DVD einfach wiederzugeben, sollten die MiniDV-Kassetten zunächst digitalisiert werden. Doch wie geht das und was braucht man für den Transfer? Wir geben eine Anleitung, wie Sie Ihre Mini DV auf PC und auf DVD überspielen können, welche Kabel, Geräte und Software Sie dafür benötigen und worauf Sie beim Überspielprozess achten sollten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Womit lassen sich MiniDV-Kassetten übertragen? (Vor-/Nachteile)
  2. Welche Hardware wird benötigt?
    1. Firewire-Anschluss
    2. Einbau Firewirekarte
    3. MiniDV-Kamera
    4. Firewirekabel
  3. Wie erfolgt die Einrichtung?
    1. Anschluss
    2. Software
  4. Womit erfolgt die Nachbearbeitung?
  5. Fazit

Übertragungsarten

Es gibt unterschiedliche Wege an Ihre Filme zu gelangen. In diesem Artikel beschreiben wir die Übertragung mittels Firewire. Diese ermöglicht ein qualitativ hochwertiges Ergebnis, denn die Daten werden verlustfrei und ohne Umwandlung kopiert.

Die Alternative wäre die analoge Übertragung mittels S-Video oder Chinch-Anschluss. Dazu wird das Videomaterial von der Kamera analog ausgegeben und beispielsweise durch einen angeschlosenen Videograbber digitalisiert.

Unterschied sowie Vor- und Nachteile

  • Die Qualität bei Firewire ist deutlich besser.
  • Die Dateigröße beträgt bei Firewire 13 GB pro Stunde im Vergleich zu 1-4 GB bei der Konvertierung in meist stärker komprimierte Videoformate.
  • Firewire ist fehleranfällig und die Hardware nicht mehr zeitgemäß.
  • Mit einem Videograbber können Sie auch andere Kassettenformate digitalisieren

Aus Qualitätsgründen empfehlen wir für MiniDV dennoch keine Übertragung mittels Videograbber und konzentrieren uns im Folgenden auf Firewire. Wenn Sie sich für Überspielung mittels Video-Grabber interessieren, empfehlen wir Ihnen diesen Artikel.

Zum Verständnis: MiniDV nutzt zwar die Magnetbandtechnik, speichert aber, im Gegensatz zur VHS-Kassette, Daten digital im DV-Format. Beim Überspielen von MiniDV über Firewire, muss Ihr Video nicht "digitalisiert" werden, d. h. eine verlustbehaftete Konvertierung findet nicht statt. Von der Übertragung mittels sogenannter USB-Grabber raten wir ab, da die Filme dabei in der Regel umgewandelt werden.

Wir überspielen Ihre Mini DV auf Festplatte oder DVD.

Wenn Sie selbst keine Zeit und Nerven investieren bzw. das entsprechende Equipment nicht erwerben möchten, kümmern wir uns auch gerne um Ihre Videos. Vinett-video hat sich auf die Digitalisierung mittels Firewire spezialisiert. Zudem bieten wir Ihnen an, Ihre Videos mit KI in HD hochzuskalieren.

MiniDV digitalisieren lassen

Benötigte Hardware

Einen PC oder Mac mit Firewire-Anschluss

Prüfen Sie zunächst, ob Ihr Computer über ein Firewire-Anschluss verfügt. Gerade neuere Modelle werden nicht mehr mit entsprechenden Anschlüssen ausgestattet. Je nach Firewire-Standard sehen die Buchsen hierfür unterschiedlich aus. Schauen Sie bei Desktop PCs auch vorne in der Nähe von USB und Audio-Anschlüssen. Auf folgenden Bilder sind jeweils Firewire-Anschlüsse gekenntzeichnet.

Anschluss an einem PC hinten

Auf diesem Bild wurde eine Firewire-PCIe-Steckkarte verbaut.

Anschluss an einem Mac

Dieser Rechner verfügt über 2 Anschlüsse (Firewire 400 und 800)

Firewire Logo

Sie erkennen einen Firewire-Anschluss auch anhand des Symbols (links abgebildet). Seltener ist auch die Beschriftung i.LINK oder 1394 in der Nähe einer Buchse zu lesen.

Es ist kein Anschluss vorhanden

Wer keinen Computer mit Firewire-Anschluss findet, kann sich mit einer kleinen technischen Aufrüstung behelfen: Eine Firewire-Steckkarte erweitert das Mainboard des PCs um eben jene Buchse, an die dann die Kamera angeschlossen werden kann. Entsprechende Steckkarten und Kabel gibt es bereits für 15-20 EUR. Wenn Sie über keinen Firewire-Anschluss verfügen, empfehlen wir Ihnen abhängig von Ihrem Computer folgende Hardware:

Firewire PCI-Karte

Einbau

Die Karten werden in der Regel in den dafür vorgesehen PCIe-Steckplatz des PCs eingesteckt und dann über einen vierpoligen Molex-Anschluss mit Strom versorgt. Speziell für Laptops gibt es die Möglichkeit, eine Firewire ExpressCard anzuschließen. Diese erfordert in der Regel einen 64 Bit Expresscard 34-Steckplatz am Notebook. Für Thunderbolt-Anschlüsse gibt es einen entsprechenden Adapter, in den Sie wiederum ein Firewire 800 (9-Pol) Kabel stecken können.

Eine MiniDV-Camcorder als Abspielgerät

Für die Wiedergabe eignet sich am besten die Kamera, die Sie für die Aufnahmen verwendet haben. Videos, die im Longplay-Modus aufgezeichnet wurden, unterliegen bei der Wiedergabe auf anderen Geräten häufig Lesefehlern. Ursache dafür ist, dass der Longplay-Modus keiner festgeschriebenen Norm entspricht. Jedem Hersteller von DV-Geräten steht also frei, ihn nach eigenem Ermessen zu gestalten. Das führt dazu, dass eine fehlerfreie Wiedergabe oft nur auf der Videokamera möglich ist, auf der das Band aufgenommen wurde.

Mini DV-Kamera mit Firewire-Anschluss

MiniDV-Kameras verfügen in der Regel über einen Firewire-Anschluss, der dort oft als "DV" oder "DV-Out" gekennzeichnet ist.

Wenn Sie keine Kamera mehr besitzen, schauen Sie auf ebay nach gebrauchten Modellen mit Firewireausgang. Wir empfehlen Kameras der Marke Sony.

Firewire - Kabel

Beim Kauf des Kabels ist darauf zu achten, dass der Stecker in den Eingang des Computers und des Camcorders passt, denn es gibt mehrere Steckgrößen. Die meisten Kameras verfügen über einen 4 Pin (Firewire 400) Anschluss, wie oben im Bild zu sehen. Je nach Anschluss am Computer empfehlen wir Ihnen folgende Kabel:

Firewire 400 oder 800

Der Firewire-Standard wird als IEEE 1394 bezeichnet und gibt es in mehreren Varianten. Allerdings müssen Sie sich darum keine Sorgen machen, Firewire ist abwärtskompatibel. Die meisten Mini DV-Kameras verfügen über einen Firewire 400 - Anschluss und aktuelle Varianten bei Mainboards und Steckkarten mindestens auch.

Vorbereitung und Einrichtung

Hardware-Einrichtung

Zunächst müssen alle Geräte miteinander verbunden werden. Dazu steckt man das Firewire Kabel in den Firewire Steckplatz des PCs und der Kamera, wie im Bild zu sehen. Nach Möglichkeit sollten beide Geräte dabei ausgeschaltet sein.

Da das Videomaterial unkomprimiert auf den PC transferiert wird, ist darauf zu achten, dass genügend Speicherplatz zur Verfügung steht. Als Faustregel ist mit 3 MB pro Sekunde zu rechnen, also rund 1 GB pro 5 Minuten oder 13 GB pro Stunde Videomaterial.

Mini DV an PC anschließen

Software-Einrichtung

Da MiniDV ein digitales Format ist, können die Daten von der Kamera einfach auf den Computer kopiert werden. In der Regel wird das DV-Material vom Camcorder beim Datentransfer in den Containerformaten AVI (Dateiendung .avi) oder QuickTime Movie bei Macs (Dateiendung .mov) auf der Festplatte des Computers abgelegt. Wenn das Video nach dem Kopiervorgang weiterbearbeitet werden soll, ist darauf zu achten, dass beim Öffnen des Schnittprogramms alle Einstellungen dem Format des Videos entsprechen. Bei einigen Schnittprogrammen, wie z.B. iMovie, ist DV das Standard-Format für die Videobearbeitung. In jedem Fall lohnt es sich, die Daten aus dem AVI-Container unkomprimiert in das Schnittprogramm zu laden, um sie zu bearbeiten. Von hier aus kann das fertige Video dann auch in andere Formate, z.B. zu MPEG oder MP4, komprimiert und exportiert sowie weiter in eine Video-DVD konvertiert werden.

Windows

Leider hat Microsoft die Entwicklung vom Windows Movie Maker eingestellt. Sofern Sie über ein Sony-Gerät verfügen, können Sie Mini DV Kassetten mithilfe der kostenlose Software PlayMemories Home übertragen. Weitere Software ist die kostenlose Software VirtualDub, ist aber für den Laien nicht ganz einfach. Kostenpflichtige Software wie MagicVideo Deluxe sind hier deutlich benutzerfreundlicher.

Apple

So funktioniert die Übertragung mit Apple iMovie: Anleitung. Achten Sie auf die unterstützten Kameramodelle. Je nach iMovie Version kann diese abweichen. Näheres dazu finden Sie auf der Webseite von Apple.

Professionelle Software mit der Sie die Videos auch gleich nachbearbeiten können, gibt es sowohl für Windows als auch MacOS und ist seit vielen Jahren Adobe Premiere. Diese gibt es allerdings nur noch im Abo-Modell.

Konvertierung

Es gibt sehr viele Formate, in denen sich Ihre bearbeiteten Filme exportieren lassen. Welches die richtige Wahl ist, richtet sich nach dem konkreten Anwendungszweck. Soll das Video später über den DVD-Player am heimischen Fernseher angeschaut werden können, werden die Aufnahmen in der Regel ins MPEG-2 Format konvertiert. Windows-Nutzer werden an dieser Stelle keine Probleme haben, denn der MPEG-2 Codec ist in der Regel auf dem Rechner vorinstalliert. Mac-Nutzer, die mit dem Programm iMovie schneiden, sollten hingegen auf das Videoformat DV zurückgreifen, denn das Programm unterstützt den MPEG-2 Codec nicht. Zu beachten ist hier, dass DV kodierte Aufnahmen sehr groß werden können (13 Gb/Stunde) und daher eher auf Festplatte oder USB gespeichert werden müssen, als auf DVD.

Soll das Video später auf youtube oder vimeo hochgeladen oder sogar als Datei verschickt werden, empfiehlt sich ein stärker komprimiertes Format. Hier eignet sich zum Beispiel das Format MP4 (.mp4), das eine gute Qualität liefert. Oft bieten professionellere Schnittprogramme sogar entsprechende Voreinstellungen für den jeweiligen Verwendungszweck.

Videobearbeitungsprogramm/-software

Um das Video später zu bearbeiten oder es auf DVD zu brennen, benötigt man außerdem entsprechende Software. Für den Videoschnitt gibt es einige Einsteigerprogramme, wie z.B. MAGIX Video easy HD, Windows Movie Maker oder iMovie, die manchmal bereits auf dem Computer vorinstalliert sind oder zum Teil gratis heruntergeladen werden können. Letztere eigenen sich auch für den Transfer Ihrer Filme von der Kamera auf Ihren PC. Professionellere Programme verfügen über mehr Funktionen, um das Bild und den Ton mit Hilfe von Effekten, Filtern und Pegelreglern im Anschluss besser zu bearbeiten.

Ist das Video fertig, kann es mit Hilfe eines Brennprogramms, z. B. mit Nero Essentials, auf DVD gebrannt werden. Um sich eine DVD samt Kapitel und Menü zu erstellen, gibt es ebenfalls spezielle Programme wie TMPGEncAuthoring Works.

Zur Videobearbeitung

Fazit

Das Überspielen von MiniDV auf PC ist nicht unbedingt einfach. Je nach Kameramodell und Software kann es zu Problemen kommen, die nicht erschöpfend in einem Artikel beschrieben werden können. Wir hoffen Ihnen aber mit dieser Anleitung trotzdem einen Anstieg in die Materie ermöglicht zu haben.

Falls Ihnen das entsprechende Equipment fehlt oder Sie keine Zeit haben, um Ihre Filme selbst zu übertragen, kümmern wir uns gerne für Sie darum.

Wir überspielen Ihre Mini DV auf Festplatte.Infos zum Service

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