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Geräte & Technik

Kaufempfehlung für alte VHS Videorecorder: JVC, Panasonic

Aktualisiert am von vinett-video Mediaservice

Auch im Zeitalter von DVD-Playern, Blu Ray und Streaming Diensten entschließen sich einige Menschen noch immer zum Kauf eines analogen Videorekorders bzw. VHS-Recorders. Mit einem VHS-Recorder können nicht nur auf VHS aufgenommene TV-Sendungen oder private Aufnahmen angesehen werden, sie lassen sich damit auch auf DVD oder Festplatte digitalisieren. Seitdem die Produktion von VHS Videorecordern eingestellt wurde, gibt es Videorecorder nur noch gebraucht zu kaufen. In diesem Artikel fassen wir zusammen, worauf beim Kauf zu achten ist und erklären die wichtigsten Funktionen am Recorder - damit das Gerät am Ende auch zum jeweiligen Bedürfnis passt.

Videorecorder
Videorecorder

VHS oder S-VHS?

Wer sich für den Kauf eines Videorecorders entscheidet, wird zunächst mit der Unterscheidung zwischen VHS-Rekorder und S-VHS-Rekorder konfrontiert. Doch was bedeuten diese Begriffe?

S-VHS oder Super-VHS ist die Weiterentwicklung von VHS. Durch einen Aufbau aus 400 Zeilen (statt 240 bei VHS) ist das Bild deutlich detailreicher, außerdem werden Schwarzweiß- und Farbanteile im Bild getrennt verarbeitet. Der optische Vorteil beim Abspielen und Kopieren mit einem S-VHS-Gerät zeigt sich bei S-VHS-Kassetten. Wer auch bei der Wiedergabe normaler VHS-Kassetten auf einem S-VHS-Recorder ein besseres Bild möchte, sollte auf die sogenannte S-VHS-ET-Technik setzen. Mit ihrer Hilfe erreichen die Rekorder auch beim Abspielen von Normalkassetten gute Bild- und Tonqualität.

In Sachen Kompatibilität braucht man sich in diesem Fall keine Gedanken zu machen: Alle S-VHS-Rekorder können auch VHS-Aufnahmen abspielen. Umgekehrt funktioniert dies jedoch nicht: S-VHS-Bänder können auf den meisten VHS-Recordern nicht abgespielt werden. Wer sein VHS-Gerät auch für S-VHS-Kassetten benutzen möchte, sollte beim Kauf des VHS-Recorders auf das Feature S-VHS Quasi-Playback achten. Wir raten Ihnen in dem Fall aber gleich zum Kauf eines S-VHS Recorders.

Welche Anschlüsse braucht das Gerät?

Da das analoge Antennenfernsehen so gut wie abgeschafft wurde, können Sie mit Ihrem Videorecorder ohne vorgeschalteten Digital-Analog-Wandler kein Fernsehsignal mehr aufnehmen. Da dies heute auch wenig sinnvoll erscheint, betrachten wir hier nur die Ausgänge.

abgeschirmtes, vergoldetes S-Video Kabel
S-Video Kabel

 

Sie sollten darauf achten das das Gerät über ein S-Video-Ausgang verfügt. S-Video bedeutet Separated-Video und beschreibt die getrennte Übertragung des Farbsignals und Helligkeit, was im Allgemeinen eine bessere Qualität bietet. Entsprechend sollte Ihr TV-Gerät über einen entsprechenden Eingang verfügen (Hosiden).  Alternativ können Sie auch ein Scart-Adapter mit S-Video eingang davorschalten.

Rückseite VHS Videorecorder mit Anschlüssen S-Video, Scart und Composite
Anschlüsse eines Videorecorders

 

Manche VHS-DVD Kombigerät bieten auch eine Ausgabe über HDMI. Hier sind wir zwiegespalten. Erfahrungsgemäß ist die Bildqualität, insbesondere bei nicht mehr einwandfreien Aufnahmen, nicht besser, teilweise sogar schlechter.

Welche Funktionen sind sinnvoll?

Bild und Ton

Um bessere Bildqualität beim Digitalisieren zu erreichen, sollte man auf einen sogenannten "Time Base Corrector" (TBC) und "Digital Noise Reduction" (DNR) achten. Ein TBC bewirkt, dass das leichte Bremsen des Videobandes durch das Berühren der Ton- und Videoköpfe ausgeglichen wird. Ohne TBC kann es zu schiefen oder vertikalen Linien im Bild kommen. Mit einem TBC sind die Linien gerade und das Bild wirkt dadurch schärfer. In der Nachbearbeitung bieten fast alle Videoschnittprogramme Filter, die dieses Rauschen verringern, doch leider ist das Ergebnis fast nie vollkommen befriedigend. Komfortabler ist daher, wenn der Rekorder bereits während des Überspielens eine Funktion zur Rauschunterdrückung anbietet. Das hat zwei große Vorteile: Zum einen ist das Ergebnis oft besser als das einer Filtersoftware, zum anderen geschieht die Bildoptimierung in Echtzeit und langes Warten am Computer entfällt.

Suchlauf

Das Suchen einer ganz bestimmten Szene auf dem Band durch Vor- und Zurückspulen kann sehr mühsam sein. Doch ein Videorekorder kann das Finden der Szene erleichtern, wenn er beim Spulen das Bild anzeigt. So erkennt man beim Spulen, an welcher Stelle man sich gerade befindet. Das sollte man allerdings nicht zu oft tun, um Band und Videoköpfe zu schonen. Auch ist es hilfreich, wenn der Videorekorder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten spulen kann. Auch der sogenannte "automatische Video-Index-Suchlauf" ist besonders praktisch, denn mit ihm können einzelne Stellen auf Band manuell markiert werden, die der Rekorder später immer wieder aufsuchen kann.

Standbildfunktion

Darüber hinaus sollte jeder gute Videorekorder über eine Standbildanzeige, eine Zeitlupenfunktion und eine Szenenendloswiederholung verfügen, mit denen man beispielsweise spannende Szenen beim Fußball ganz genau unter die Lupe nehmen kann.

VHS Kassetten aus dem Ausland

Europäische Fernsehsender strahlen üblicherweise im PAL-Format aus. Wer jedoch auch Videos aus den USA anschauen will, sollte auf ein Gerät achten, das auch Kassetten im NTSC-Format abspielen kann. Dies ist bei vielen S-VHS Geräten der Fall. Wer französische Filme im SECAM Format abspielen möchte, wird hier leider enttäuscht. Recorder die alle drei Fernsehformate wiedergeben können sind uns leider nicht bekannt.

Lohnt sich ein VHS-DVD-Kombigerät?

Besonders gefragt in der Anschaffung sind sogenannte Kombigeräte. Solche VHS-DVD-Rekorder sind in der Regel etwas teurer in der Anschaffung, lohnen sich aber dann, wenn Sie auch einen DVD-Player benötigen oder diesen durch ein Gerät ersetzen möchten.

VHS-DVD-Kombigeräte ermöglichen außerdem die Direktkopie von VHS-Bändern oder einzelnen Abschnitten auf eine DVD, die sich dann direkt am TV oder am PC abspielen lässt. Die meisten der von uns getesteten Geräte erkennen können auch NTSC Aufnahmen abspielen. Viele dieser Geräte bieten auch eine Kopierfunktion von DVD auf VHS und umgekehrt.

Welche Geräte empfehlen wir zur Digitialisierung?

Grundsätzlich eignet sich für die Wiedergabe und Digitalisierung alter VHS-Kassetten am ehesten noch das Aufnahmegerät, das damals Ihre Videos aufgezeichnet hat, da hier u. a. die Köpfe ideal auf Ihr Band eingestellt sind. Da der Zuspieler jedoch selten noch existiert, sollten Sie je nach Verfügbarkeit eines der folgenden S-VHS Geräte erwerben:

Panasonic Rekorder: NV-F65, NV-F70, NV-FS88, NV-FS200, NV-HS900/950/960 sowie NV-HS1000.

JVC Rekorder: HR-S7600 bis HR-S9911U, insbesondere die Modelle HR-S9500/9600/9700

Wenn man über mehrere Videorecorder verfügt, kann man diese auch durchprobieren und das Gerät mit der besseren Qualität auswählen. Unabhängig vom Modell sollten Sie das Gerät vorher einer Reinigung unterziehen.

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Wo kann man einen VHS-Rekorder kaufen?

Im Internet

Auch zu Zeiten von Blu Ray, DVD-Playern und Co. finden sich noch immer ein paar Anlaufstellen, bei denen Interessierte zum Teil unbenutzte Videorekorder kaufen können.

Online werden die meisten Geräte auf eBay gehandelt. Um beim Kauf von Second-Hand-Rekordern nicht in eine Falle zu tappen, bietet ebay für Artikel mit „eBay-Garantie“ einen Käuferschutz, der garantieren soll, dass das Geld zurückgezahlt wird, falls der Artikel hinterher nicht wie beschrieben funktionieren sollte. Auch bei Amazon gibt es eine Reihe von Videorekordern, in der Regel handelt es sich hier um Second-Hand-Geräte von privaten Drittanbietern.

Auf Flohmärkten

Wer seinen Videorekorder vor dem Kauf lieber einmal in der Hand gehalten haben möchte, findet auch „offline“ noch einige Anlaufstellen. Meistens lohnt sich hier ein Blick auf ebay Kleinanzeigen oder das Schwarze Brett der Region. Gelegentlich findet man in lokalen An-/Verkauf Geschäften auch noch neue bzw. unbenutzte Geräte. Gewinnbringend und spaßig ist auch das Stöbern auf dem Flohmarkt. Doch Vorsicht! Eine Garantie auf Funktionstüchtigkeit und Lebensdauer des Geräts gibt es hier natürlich nicht. Für geübte Bastler finden sich online oder auf Flohmärkten auch diverse defekte Modelle, die in der Anschaffung oft nur wenig Geld kosten, in die aber natürlich auch mehr Zeit investiert werden muss. 

Sofern möglich, sollte darauf geachtet werden, dass das Innenleben von einem Fachmann in Augenschein genommen worden ist. Hier sind überarbeitete Geräte vorzuziehen.

Fazit

Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung kann man nicht geben, da die Bild- und Tonqualität eines Geräts von dessen Zustand abhängt. Plastikteile können spröde werden oder brechen, Elkos auslaufen und Öle und Fette verschmutzen oder verharzen. Zudem leiern Riemen aus oder werden ebenfalls spröde. Kurz: Zwischen identischen Modellen können große Unterschiede in der Video- und Tonqualität liegen.

Dennoch kann man eine Empfehlung für diverse Modelle aussprechen. Hier sollte man zu S-VHS Modellen von Panasonic, JVC und Sony greifen. Diese Geräte sollten entweder von einem Fachmann überarbeitet worden sein oder zumindest gereinigt werden. Preislich liegen diese zwischen 150 und 300 Euro.

Kombigeräte eignen sich nur, falls beide Funktionen benötigt werden. Andernfalls haben diese Geräte erfahrungsgemäß Probleme beim längeren Gebrauch oder bei der Ausgabe über HDMI.

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