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Ratgeber

Videos selbst mit einem Video-Grabber digitalisieren

Aktualisiert am von vinett-video Mediaservice

Die Lebensdauer von Videokassetten ist begrenzt, daher sollten Sie Ihre wertvollen Aufnahmen digitalisieren (lassen). Ursächlich ist der Alterungsprozess, dem das Magnetband unterworfen ist und der die Magnetschicht auf dem Kunststoffband zersetzt. Leider geschieht das sowohl über die Jahre hinweg trotz sorgfältiger Lagerung, als auch bei mechanischer Beanspruchung durch eine häufige Wiedergabe.

Wir stellen Ihnen drei Möglichkeiten vor, wie Sie Ihre Videokassetten auf Ihren PC überspielen können. Wenn Sie selbst keine Zeit und Nerven investieren bzw. das entsprechende Equipment nicht erwerben möchten, kümmern wir uns auch gerne um Ihre Videos.

Wir überspielen Ihre Videokassetten auf Festplatte oder DVD

Wenn Sie selbst keine Zeit und Nerven investieren bzw. das entsprechende Equipment nicht erwerben möchten, kümmern wir uns auch gerne um Ihre Videos. Vinett-video hat sich auf die Digitalisierung mittels Firewire spezialisiert. Zudem bieten wir Ihnen an, Ihre Videos mit KI in HD hochzuskalieren.

Videokassetten digitalisieren lassen

Inhaltsverzeichnis

  1. Welche Geräte werden benötigt?
    1. Abspielgerät
    2. Videograbber
  2. Empfehlung bei den Einstellungen
  3. Zusammenfassung

Benötigte Geräte

Player

Zunächst benötigt man für die Videokassette ein entsprechendes Abspielgerät. Dieses hat unserer Erfahrung nach den größten Einfluss auf ein gutes Bild und sauberen Ton. Für VHS-Kassetten sollte nach Möglichkeit ein S-VHS Player und für Kameraformate das Aufnahmegerät verwendet werden. Das Gerät sollte nach Möglichkeit über ein S-Video-Ausgang verfügen. Alternativ tut es auch ein Scart-Anschluss.

Rückseite VHS Videorecorder mit Anschlüssen S-Video, Scart und Composite
Anschlüsse an einem S-VHS Player

Weiterhin lohnt es sich, den Player vorher zu reinigen und die Leseköpfe mit einem Baumwolltuch und einem Tropfen Ethanol zu säubern. Alternativ können Sie auch eine Reinigungskassette durchlaufen lassen.

Bei Kamerakassetten genügt eine entsprechende Kamera. Zwar gibts es auch hier stationäre Player, diese sind meist aber sehr teuer. Achten Sie nach Möglichkeit auch hier auf die entsprechenden Ausgänge. Empfehlenswert ist ein S-Video Ausgang.

Anschlüsse eines Hi8-Camcorders
Anschlüsse an einer Hi8 Kamera

Videograbber

Natürlich benötigt man auch einen USB Video Grabber, den es bereits ab 15€ zu kaufen gibt. Entsprechende Kabel liegen in der Regel dabei.

Viele Grabber besitzen zwei unterschiedliche Video-Anschlüsse (Composite und S-Video). Falls Ihr VHS-Player einen S-Video Ausgang besitzt, sollte dieser genutzt werden, da hierbei Farb- und Helligkeitssignal getrennt übertragen werden. Das Bild wird dadurch schärfer.

Während S-Video über den größeren Stecker (Hosiden) übertragen wird, wird das Composite-Video-Signal über den gelben Stecker (Cinch) ausgespielt. Notfalls geben auch alle VHS-Recorder Composite über ihre SCART-Buchse aus, wofür ein SCART-Cinch Adapter benötigt wird.

Videodigitalisierung mit einem Video Grabber

Schließen Sie den Grabber an einen freien USB-Port Ihres Computers an. Nach Möglichkeit sollten an diesem USB-Controller keine weiteren Geräte hängen. Diese können andernfalls dazu führen, dass die Bandbreite nicht zur Übertragung des Videosignals ausreicht und dadurch Bilder “fallen gelassen” werden (dropped frames). Speichern sollten Sie Ihre Video auf einer internen Festplatte. Vermeiden Sie externe USB-Festplatten, die am selben USB-Controller hängen.

Für die Digitalisierung sollten Sie zunächst die mitgelieferte Software probieren, da hier keine Kompatibilitätsprobleme zu erwarten sind.

Alternative Capturing-Software:

Allgemeine Empfehlung für die Aufnahmeparameter

  • Verwenden Sie eine variable Bitrate (VBR).
  • Setzen Sie die Qualitätseinstellungen auf “sehr hoch”.
  • Es bietet sich an, in der DVD-Auflösung von 720x576 Bildpunkten aufzunehmen.

Führen Sie mehrer kurze Testaufnahmen durch, um die optimale Einstellungen für Ihr Video zu ermitteln. Mehr ist nicht immer besser. Eine zu hohe Bitrate führt möglicherweise zu mehr Bildrauschen. Orientieren Sie sich an 6 - 9 Mbit/s, wenn Sie daraus später z. B. eine DVD erstellen möchten.

Handelt es sich bei Ihrer Videokassette um eine einfache VHS oder Video 8, können Sie auch den Composite Ausgang in Ihre Versuche mit aufnehmen. Hier wird das Farb- und Helligkeitssignal ohnehin nicht getrennt auf der Kassette gespeichert.

Alternativ können Sie versuchen Ihr Video selbst mit Software zu komprimieren. Dazu müssen Sie das Video möglichst unkomprimiert abgreifen. Einige Nutzer schildern gute Ergebnisse mit der Speicherung im AVI-Format (AVI/16bit/720x576, 25fps – Komprimierung: YUY2, PCM 44.1 kHz/16bit/Stereo). Allerdings ist hier die Nachbearbeitung um einiges aufwendiger. Ein praktikabler Kompromiss ist oft das DV-Format.

Fehlerquellen

Halten Sie zudem Ihre CPU Auslastung während der Aufnahme im Blick. Eine zu hohe Auslastung kann dazu führen, dass ebenfalls Bilder verloren gehen.

In Foren wird oft über Bild-/Tonversatz berichtet. Je nach Hardware des Video Grabbers können Asynchronitäten auftreten. Ursache ist das Zusammenspiel zwischen Videoplayer und Encoder-Chip. Je nachdem wie der Chip mit fehlenden Bildern umgeht, können Bild und Ton mit der Zeit auseinanderlaufen. Ausgeklügelte Hardware ist hier meist robuster, aber auch teurer. Versuchen Sie möglichst viele Einflussgrößen (siehe oben) auszuschließen. Mit Software kann man später versuchen die Audiospuren zu synchronisieren.

Einige Video8/Hi8 Kameras geben nur Mono aus. Versucht man das Signal Stereo abzugreifen kann es passieren, dass auf dem nicht belegten Kanal ein Brummen zu hören ist. Hier kann nachträglich das Audiosignal deaktiviert und von dem anderen Kanal dupliziert werden.

Zusammenfassung

Die Digitalisierung mit Hilfe eines Video Grabbers eignet sich für analoge Formate: (S-)VHS, Video 8, Hi 8 und Betamax. Möchte man die digitalen Formate Mini DV und Digital 8 überspielen, empfehlen wir die Übertragung mittels Firewire, da hier eine wesentlich bessere Qualität erreicht wird.

Positiv zu erwähnen sind der günstige Preis, einen guten Player vorausgesetzt, sowie eine akzeptable Videoqualität, wenn man sich Zeit zum rumprobieren nimmt.

Nicht unerwähnt sollen die zeitliche Versatz in Bild und Ton bleiben, die durchaus ein Problem darstellen können. Zudem bieten die meisten Grabber wenig Codec-Einstellungen an. Das ist insofern problematisch, wenn man eine hohe Kompatibilität mit vielen Wiedergabegeräten möchte, insbesondere ältere iOS Geräte.

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